Konzept der erweiterten Schulleitung am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Schweinfurt
Das Konzept verwendet durchgehend die männlichen Endungen aus Gründen der leichteren Lesbarkeit. Selbstverständlich sind immer auch weibliche Lehrkräfte angesprochen.
Rechtsgrundlage:
Geänderte Norm zum BayEUG vom 1.8.2013, Art. 57 und 57a, KMS vom 22.7.2015 (Dr. S. Martin)
Ziel:
Neue Organisationsstrukturen und eine verkürzte Führungsspanne von 1:14 sollen einen kooperativ-situativen Führungsstil ermöglichen, der letztendlich zu einer Verbesserung der Unterrichtsqualität führt. Zusätzlich werden eine effizientere Rückmeldung sowie verbesserte Kommunikation und Kooperation erwartet.
Begründung:
Durch eine verkürzte Führungsspanne erfolgen eine bessere Begleitung und eine verbesserte Rückmeldung an die Kollegen durch einen Blick von außen.
Durch eine fächerunabhängige Zusammensetzung der einzelnen Teams wird fächerübergreifendes Arbeiten intensiviert und nicht in die Kompetenzbereiche der Fachbetreuer eingegriffen.
Nach dem Wegfall von zwei Mitarbeitern in der Leitung der Schule im Schuljahr 2013/14 und einer massiven Ausweitung der Zahl der zu beurteilenden Lehrkräfte soll die Personalverantwortung auf mehr Schultern verteilt werden.
Mitglieder der erweiterten Schulleitung:
Stellvertretender Schulleiter, zwei Mitarbeiter in der Leitung der Schule, vier Mitglieder der erweiterten Schulleitung (A 14 oder A 15, Funktionsinhaber, deren bisherige Funktion auf Funktionsgruppe eins angehoben wird)
Aufgaben der erweiterten Schulleitung:
Die Mitglieder der erweiterten Schulleitung übernehmen neben allgemeinen Direktoratstätigkeiten (siehe Aufgabenzuordnungen) Führungs- und Personalverantwortung, führen Mitarbeitergespräche, erarbeiten mit den ihnen zugeordneten Lehrkräften Zielvereinbarungen und tragen zur kollegialen Teambildung bei. Sie besuchen eine (bei Bedarf ggf. mehr) Unterrichtsstunde der ihnen zugeordneten Lehrkräfte (einschließlich Nachbesprechung) pro Schuljahr, halten in regelmäßigen Abständen Teamsitzungen mit diesen ab, begleiten in Absprache mit den Fachbetreuern Berufsanfänger und stehen in regelmäßigem Kontakt mit den Fachbetreuern.
Es findet wöchentlich eine Sitzung der erweiterten Schulleitung mit dem Schulleiter statt.
Die Mitglieder der erweiterten Schulleitung arbeiten bei Beurteilungen mit dem Schulleiter zusammen, der die Gesamtverantwortung für den Beurteilungsprozess behält. Mit Beginn des Schuljahres 2016/17 führen alle Mitglieder der erweiterten Schulleitung beurteilungsrelevante Unterrichtsbesuche durch. Die Beobachtungskriterien konzentrieren sich auf die am 15.12.2014 vom gesamten Lehrerkollegium erarbeiteten „Merkmale guten Unterrichts am AvH“. Analog der jährlichen Respizienzgespräche mit den Fachbetreuungen führen die Lehrkräfte mit den für sie zuständigen Mitgliedern der erweiterten Schulleitung im letzten Jahr eines periodischen Beurteilungszeitraums ein Gespräch, in dem das Mitglied der erweiterten Schulleitung die von ihm betreuten Lehrkräfte über den beabsichtigten Inhalt der Beobachtungsbeiträge informiert, die danach an den Schulleiter gehen. In dieses Gespräch können die Lehrkräfte ihre eigenen Sichtweisen einbringen. Alle Lehrkräfte haben ein Einsichtnahmerecht in die schriftlich ausformulierten Beobachtungsbeiträge, bevor diese dem Schulleiter übermittelt werden.
Weisungsbefugnis der erweiterten Schulleitung:
Die Gesamtverantwortung verbleibt beim Schulleiter, der im Beurteilungszeitraum nach wie vor die vorgeschriebene Zahl an Unterrichtsbesuchen bei allen Lehrkräften der Schule durchführt. Probezeit-, Anlass- und Zwischenbeurteilungen erstellt der Schulleiter in Absprache mit den zuständigen Mitgliedern der erweiterten Schulleitung.
Für die ihnen zugeordneten Lehrkräfte besteht für die Mitglieder der erweiterten Schulleitung Weisungsbefugnis gem. Art 3 Satz 2 BayEUG.
Ressourcen:
Alle sieben Mitglieder der erweiterten Schulleitung (stellvertretender Schulleiter, Mitarbeiter in der Schulleitung, zusätzliche Mitglieder) erhalten jeweils zwei Stunden Leitungszeit. Spezielle Fortbildungen zu Mitarbeitergesprächen, Zielvereinbarungen, Personalführung etc. werden über Dillingen, RLFB oder SchiLF angeboten.
Bis zum Ende des Schuljahres 2015/16 führt der Schulleiter mit allen Mitgliedern der erweiterten Schulleitung zum Zweck der Kalibrierung der Beobachtungserfahrungen mindestens einen gemeinsamen Unterrichtsbesuch bei einem Funktionsträger des AvH durch.
Geschäftsverteilungsplan:
Der Schulleiter übt neben seinen sonstigen Aufgaben die Personalführung für Direktoratsmitglieder, Mitglieder der erweiterten Schulleitung und die Seminarlehrkräfte aus und behält die Gesamtverantwortung für den Beurteilungsprozess. Der stellvertretende Schulleiter vertritt den Schulleiter in dessen Abwesenheit und hat die Personalführung für die Fachbetreuer inne. Die bisherigen Mitarbeiter sind zuständig für die sonstigen Funktionsträger und andere Lehrkräfte der Schule. Die zusätzlichen Mitglieder der erweiterten Schulleitung übernehmen die Personalführung für die übrigen Lehrkräfte.
Es wird eine Führungsspanne von 1:14 angestrebt. Die Zuordnung erfolgt für die Mitarbeiter in der Schulleitung und die neuen Mitglieder der erweiterten Schulleitung nach dem Zufallsprinzip (also ausdrücklich nicht nach Unterrichtsfächern) und wird mit Beginn eines jeden neuen Schulhalbjahres angepasst.
Aufgaben der Fachschaftsleiter:
Sie unterstützen den Schulleiter und die Mitglieder der erweiterten Schulleitung u.a. durch Teilnahme an den Unterrichtsbesuchen (Häufigkeit nach Bedarf), Respizienz, Respizienzgespräche und –gutachten. Zweigschulreferendare werden nach wie vor i.d.R. von den Fachbetreuern oder besonders geeigneten Lehrkräften betreut.
Information:
Der Antrag wurde wiederholt mit dem Personalrat diskutiert. Der Elternbeirat wurde informiert. Die Lehrerkonferenz am 23.10.2013 hatte die erweiterte Schulleitung zum Hauptthema. In den Lehrerkonferenzen am 11.2.2014 und 26.2.2014 wurde das überarbeitete Konzept vorgestellt, ebenso die geplante Antragstellung zum 28.2.2014.
Das an die neuen rechtlichen Vorgaben angepasste Konzept wurde mit dem Personalrat besprochen und auf der Lehrerkonferenz am 16.2.2016 vorgestellt.
Zeitlicher Ablauf:
Die Einführung des Konzepts erfolgte mit Beginn des Schuljahrs 2014/15.