Erster Preis beim Geschichtswettbewerb der Initiative gegen das Vergessen
Kindheit in der Nachkriegszeit – unsere Spurensuche
Als unsere Lehrerin Frau Wenzel uns, die Klasse 10e, im Januar 2024 gefragt hatte, ob wir gerne an einem Geschichtswettbewerb teilnehmen wollen, waren wir alle eigentlich sofort begeistert. Naja, jeder von uns hat anfangs gedacht, super, da haben wir keinen richtigen Unterricht, klar machen wir da mit. Uns wurde erst am Ende des Schuljahres, als jeder eine schriftliche Reflexion verfassen sollte, so richtig bewusst, wie viel wir bei diesem Projekt gelernt haben. Nicht nur reines Wissen über die Nachkriegszeit, sondern auch über die Organisation und das Miteinander bei einem solchen Projekt.
Wo die Reise hingeht, war zunächst völlig offen. Eine Power-Point-Präsentation als Beitrag war genauso möglich wie beispielsweise ein Podcast oder eine andere kreative Idee, die die Zeitzeugen der Nachkriegszeit zu Wort kommen lässt. Wir fingen damit an, uns Fragen zu überlegen, die uns zum Thema Kindheit in der Nachkriegszeit in Schweinfurt und Landkreis wichtig waren. Anschließend bildeten wir kleinere Teams, die sich auf verschiedene Weise den Antworten annäherten. So organisierte ein Team einen Archivbesuch, bei dem unsere Klasse eine extra auf unser Thema abgestimmte Führung bekam. Ein weiteres Team erstellte Fragebögen und wertete diese mit der Statistik-Software „GrafStat“ aus, denn jeder von uns führte mindestens ein Interview mit einem Zeitzeugen. Ein anderes Team um Moritz hatte das technische Know-How, um unsere Idee zum Dreh eines Videos umzusetzen, welches wir letztlich dann auch einreichten. Zu Beginn jeder Stunde tauschten wir uns selbstverständlich auch über Fortschritte und Probleme aus, da einige Hürden bei einem solchen Projekt einfach unvermeidlich sind. Wir hatten zum Beispiel ein Team, das gerne ein Interview mit einem Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Fränkische Landeskunde der Uni Würzburg geführt hätte, aber da wurden wir leider enttäuscht. Manche kostete es auch etwas Überwindung, Zeitzeugen zu finden und anzusprechen, aber auch daran wächst man und sammelt neue Erfahrungen.
Der Austausch mit älteren Menschen und ihre Geschichten haben uns am meisten beeindruckt, das macht Geschichte lebendig. So nimmt man unserer Meinung nach durch diese persönlichen Geschichten auch viel mehr Wissen mit als durch normalen Unterricht.
Zu unserer Überraschung gewannen wir dann sogar einen ersten Preis beim Wettbewerb der Initiative gegen das Vergessen und somit 500 Euro. Die Preisverleihung fand am 18. Januar 2025 in der Disharmonie in Schweinfurt statt. Musikalisch unterstützt wurde die Preisverleihung durch zwei Schülerinnen unserer Schule, Sidney Richter als Sängerin und Diana Kraft am Klavier. Insgesamt war unser Projekt ein voller Erfolg und machte uns großen Spaß. Wir können jedem eine Teilnahme an diesem oder einem ähnlichen Wettbewerb nur empfehlen.
Marcel Behr, 11d