Neues vom Axolotl

Hallo liebe AvH-Aquaristik-Fans,

in diesem Jahr konnte sich eines unserer Team-Mitglieder der Aquarien-Gruppe an einem besonders spannenden Projekt erproben – Die Aufzucht von frisch geschlüpften Axolotlellarven. Auch dieses Vorhaben konnte nur mit Hilfe der finanziellen Unterstützung des Elternbeirates realisiert werden – sei es die Finanzierung der Futterkosten oder die Unterteilung des großen Aquariums am BHS in eine „Kinderstube“ und einen Bereich für adulte Tiere. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass die laufenden Instandhaltungskosten für die Filter – jeder von uns lebt gern in einer sauberen Umgebung-, das Fischfutter – wir alle haben Hunger - und unsere neuen Freunde die Platys im kleinen Becken des BHS ebenfalls nur dank der großzügigen Unterstützung des Elternbeirates angeschafft werden konnten. So wurde ein weiteres Schuljahr voller interessanter Beobachtungsmöglichkeiten und direkter Tierkontakte ermöglicht.

Aber nun zurück zu unserem Mann der Stunde, Sebastian Zull, den wir in einem Exklusivinterview um einen Erfahrungsbericht gebeten haben:

  1. Hallo Sebastian, was hat dich dazu bewogen sich für die Aquarien-Gruppe zu bewerben?

„Hauptsächlich habe ich mich beworben, weil ich schon ein Aquarium zu Hause habe und daher schon einiges über Aquarien und den Umgang mit jenen weiß.“

  1. Kannst du denjenigen, die das Wort „Axolotl“ zum ersten Mal hören, erklären, worum es sich dabei handelt? Sind das Fische? Was macht sie besonders?
    „Axolotl sind Schwanzlurche die ursprünglich in Mexiko heimisch sind. Sie wurden 1804 von unserem Namenspatron Alexander von Humboldt nach Europa gebracht. Das besondere an diesen Lurchen ist, dass sie nicht erwachsen werden, sondern ihr Leben sozusagen als „Larve“ verbringen. Außerdem können sie bei Bedarf Gliedmaßen und sogar Organe nachwachsen lassen.“
  1. Seit wann kümmerst du dich um die Axolotl-Larven?
    „Ungefähr seit Januar.“
  1. Wie aufwändig ist die Pflege und was musstest du dafür tun?
    „Die Pflege der Tiere ist definitiv aufwändig. Vor allem, da es in den Aufzuchtbecken keinen Filter gab, musste man regelmäßig das Wasser wechseln (Die Strömung wäre für die Mini-Larven ungünstig, da sie sich in ihrer natürlichen Umgebung in strömungsarmen, fast stehenden Gewässern entwickeln und sehr empfindlich auf eine zu starke Strömung reagieren, bis hin zum Tod.). Auch das tägliche Füttern mit lebendigen Wasserkrebsen war nicht immer einfach. Diese musste man ebenfalls selbst heranzüchten, damit es immer was zu essen für die Axolotl gibt. Insgesamt ist die Pflege also eher aufwendig.“
  1. Welche interessanten Entwicklungsschritte/Verhaltensweisen konntest du beobachten?
    „Solange sie nicht gefüttert werden, machen die Axolotl nicht viel und bewegen sich kaum. Sie können allerdings sehr schnell sein, wenn ihnen etwas essbares vor das Maul schwimmt. Interessant ist außerdem, dass man wegen der Durchsichtigkeit des Körpers die inneren Organe des Axolotls sehen kann, was auch praktisch ist, um festzustellen wie viel das Tier gefressen hat.“
    Hinweis der Redaktion: Direkt nach dem Schlüpfen besitzen die Larven keine Beine. Diese entwickeln sich erst nach und nach in den folgen Wochen, was ebenfalls sehr spannend ist, allerdings bei unseren Larven schon geschah, bevor Sebastian seine Schützlinge in Pflege nahm.
  1. Wie lautet dein Fazit nach fast einjähriger Pflege der erwachsenen Tiere in der Schule und der Larven zu Hause – Ist das Axolotl das neue Trend-Haustier für wissbegierige Biologen?

„Ich denke eher nicht, dass das Axolotl das neue Trendhaustier ist, da die Aufzucht der Jungtiere aufwendig und ungeeignet für Anfänger ist, während das Halten der ausgewachsenen Tiere hauptsächlich auf dem Putzen der Aquarien beruht. Da sie als Lauerjäger den Großteil des Tages nicht sehr aktiv sind, kann es sehr entspannend sein sie zu beobachten, ist aber zumindest außerhalb der Fütterungen wenig actionreich.“  

R. Mai

verfasst von J.Staab am 28. Juli 2022 - 8:59