Konzepte und Leitbild

Leitbild des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Schweinfurt

 

 

 

 

Wir sind eine Schule, die sich in Bezug auf Erziehung, Unterricht und Wertevermittlung an unserem Namenspatron Alexander von Humboldt orientiert.


Der Weltbürger

Wir fühlen uns zu Toleranz, Weltoffenheit und Mehrsprachigkeit verpflichtet, öffnen unsere Schule nach außen und arbeiten mit externen Partnern zusammen.

Wir tolerieren das Andere am anderen und gehen rücksichtsvoll, ehrlich und wertschätzend mit allen Mitgliedern der Schulfamilie um. So schaffen wir eine positive Atmosphäre, die den täglichen Umgang miteinander in unserer Schule erlebenswerter macht.

Der Demokrat

Die Erziehungsarbeit an unserer Schule hat die Herausbildung einer Persönlichkeit zum Ziel, die ihre Verantwortung gegenüber Mitmenschen und Umwelt wahrnimmt und mit den Ressourcen der Erde verantwortungsbewusst umgeht.

Unsere pädagogische Arbeit beruht auf Partnerschaft und Kooperation und wird von den Eltern und Erziehungsberechtigten sowie unserem Förderverein Humboldtiana unterstützt.

Der Innovator

Wir lehren und lernen sowohl nach bewährten als auch nach modernen Methoden und nutzen dafür im Rahmen unserer Möglichkeiten neueste Technologie.

Unsere Schule beteiligt sich intensiv an Wettbewerben und außerschulischen Veranstaltungen und beschreitet konsequent den Weg einer zukunftsgerichteten Schulentwicklung.

Unsere Schüler sind zu Motivation, Aufgeschlossenheit und Disziplin bereit. Unsere Lehrkräfte gestalten mit Blick auf die Schülerschaft ihre Lehr- und Unterrichtsformen flexibel. Unsere Eltern unterstützen schulische Lernprozesse, indem sie sich für den Lernfortschritt ihrer Kinder interessieren, unterschiedliche Lehrerpersönlichkeiten mit ihren unterschiedlichen Methoden akzeptieren und mit allen Beteiligten im Gespräch bleiben.

Der Universalgelehrte

Unsere Schule verfügt traditionell über einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, der sich u.a. in vielen preisgekrönten Wettbewerbsteilnahmen und der Einrichtung der Junior-Ingenieur-Akademie widerspiegelt. Ein zweiter Schwerpunkt liegt im Bereich der modernen (Englisch, Französisch, Spanisch) und klassischen Sprachen (Latein).

An unserer Schule nehmen Werteerziehung und die Förderung von selbständigem und eigenverantwortlichem Lernen einen breiten Raum ein.

Der Forscher

An unserer Schule steht in den Naturwissenschaften das forschend-entdeckende Lernen im Vordergrund. Ferner bieten sich über alle Jahrgangsstufen hinweg interessierten Schülerinnen und Schülern vielfältige Betätigungsfelder, die weit über das normale Unterrichtsangebot hinausgehen. So ist unsere regelmäßige Wettbewerbsteilnahme bei Jugend forscht bereits mehrfach mit Preisen gekrönt worden, die Junior-Ingenieur-Akademie läuft über vier Semester als Kooperationsprojekt mit zahlreichen Partnern aus Wissenschaft und Industrie und unsere Schule ist Mitglied im MINT-EC-Netzwerk und nimmt auch hier an bundesweiten Angeboten teil.

Konzept der erweiterten Schulleitung am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Schweinfurt

Das Konzept verwendet durchgehend die männlichen Endungen aus Gründen der leichteren Lesbarkeit. Selbstverständlich sind immer auch weibliche Lehrkräfte angesprochen.

Rechtsgrundlage:

Geänderte Norm zum BayEUG vom 1.8.2013, Art. 57 und 57a, KMS vom 22.7.2015 (Dr. S. Martin)

Ziel:

Neue Organisationsstrukturen und eine verkürzte Führungsspanne von 1:14 sollen einen kooperativ-situativen Führungsstil ermöglichen, der letztendlich zu einer Verbesserung der Unterrichtsqualität führt. Zusätzlich werden eine effizientere Rückmeldung sowie verbesserte Kommunikation und Kooperation erwartet.

Begründung:

Durch eine verkürzte Führungsspanne erfolgen eine bessere Begleitung und eine verbesserte Rückmeldung an die Kollegen durch einen Blick von außen.

Durch eine fächerunabhängige Zusammensetzung der einzelnen Teams wird fächerübergreifendes Arbeiten intensiviert und nicht in die Kompetenzbereiche der Fachbetreuer eingegriffen.

Nach dem Wegfall von zwei Mitarbeitern in der Leitung der Schule im Schuljahr 2013/14 und einer massiven Ausweitung der Zahl der zu beurteilenden Lehrkräfte soll die Personalverantwortung auf mehr Schultern verteilt werden.

Mitglieder der erweiterten Schulleitung:

Stellvertretender Schulleiter, zwei Mitarbeiter in der Leitung der Schule, vier Mitglieder der erweiterten Schulleitung (A 14 oder A 15, Funktionsinhaber, deren bisherige Funktion auf Funktionsgruppe eins angehoben wird)

Aufgaben der erweiterten Schulleitung:

Die Mitglieder der erweiterten Schulleitung übernehmen neben allgemeinen Direktoratstätigkeiten (siehe Aufgabenzuordnungen) Führungs- und Personalverantwortung, führen Mitarbeitergespräche, erarbeiten mit den ihnen zugeordneten Lehrkräften Zielvereinbarungen und tragen zur kollegialen Teambildung bei. Sie besuchen eine (bei Bedarf ggf. mehr) Unterrichtsstunde der ihnen zugeordneten Lehrkräfte (einschließlich Nachbesprechung) pro Schuljahr, halten in regelmäßigen Abständen Teamsitzungen mit diesen ab, begleiten in Absprache mit den Fachbetreuern Berufsanfänger und stehen in regelmäßigem Kontakt mit den Fachbetreuern.

Es findet wöchentlich eine Sitzung der erweiterten Schulleitung mit dem Schulleiter statt.

Die Mitglieder der erweiterten Schulleitung arbeiten bei Beurteilungen mit dem Schulleiter zusammen, der die Gesamtverantwortung für den Beurteilungsprozess behält. Mit Beginn des Schuljahres 2016/17 führen alle Mitglieder der erweiterten Schulleitung beurteilungsrelevante Unterrichtsbesuche durch. Die Beobachtungskriterien konzentrieren sich auf die am 15.12.2014 vom gesamten Lehrerkollegium erarbeiteten „Merkmale guten Unterrichts am AvH“. Analog der jährlichen Respizienzgespräche mit den Fachbetreuungen führen die Lehrkräfte mit den für sie zuständigen Mitgliedern der erweiterten Schulleitung im letzten Jahr eines periodischen Beurteilungszeitraums ein Gespräch, in dem das Mitglied der erweiterten Schulleitung die von ihm betreuten Lehrkräfte über den beabsichtigten Inhalt der Beobachtungsbeiträge informiert, die danach an den Schulleiter gehen. In dieses Gespräch können die Lehrkräfte ihre eigenen Sichtweisen einbringen. Alle Lehrkräfte haben ein Einsichtnahmerecht in die schriftlich ausformulierten Beobachtungsbeiträge, bevor diese dem Schulleiter übermittelt werden.

Weisungsbefugnis der erweiterten Schulleitung:

Die Gesamtverantwortung verbleibt beim Schulleiter, der im Beurteilungszeitraum nach wie vor die vorgeschriebene Zahl an Unterrichtsbesuchen bei allen Lehrkräften der Schule durchführt. Probezeit-, Anlass- und Zwischenbeurteilungen erstellt der Schulleiter in Absprache mit den zuständigen Mitgliedern der erweiterten Schulleitung.

Für die ihnen zugeordneten Lehrkräfte besteht für die Mitglieder der erweiterten Schulleitung Weisungsbefugnis gem. Art 3 Satz 2 BayEUG.

Ressourcen:

Alle sieben Mitglieder der erweiterten Schulleitung (stellvertretender Schulleiter, Mitarbeiter in der Schulleitung, zusätzliche Mitglieder) erhalten jeweils zwei Stunden Leitungszeit. Spezielle Fortbildungen zu Mitarbeitergesprächen, Zielvereinbarungen, Personalführung etc. werden über Dillingen, RLFB oder SchiLF angeboten.

Bis zum Ende des Schuljahres 2015/16 führt der Schulleiter mit allen Mitgliedern der erweiterten Schulleitung zum Zweck der Kalibrierung der Beobachtungserfahrungen mindestens einen gemeinsamen Unterrichtsbesuch bei einem Funktionsträger des AvH durch.

Geschäftsverteilungsplan:

Der Schulleiter übt neben seinen sonstigen Aufgaben die Personalführung für Direktoratsmitglieder, Mitglieder der erweiterten Schulleitung und die Seminarlehrkräfte aus und behält die Gesamtverantwortung für den Beurteilungsprozess. Der stellvertretende Schulleiter vertritt den Schulleiter in dessen Abwesenheit und hat die Personalführung für die Fachbetreuer inne. Die bisherigen Mitarbeiter sind zuständig für die sonstigen Funktionsträger und andere Lehrkräfte der Schule. Die zusätzlichen Mitglieder der erweiterten Schulleitung übernehmen die Personalführung für die übrigen Lehrkräfte.

Es wird eine Führungsspanne von 1:14 angestrebt. Die Zuordnung erfolgt für die Mitarbeiter in der Schulleitung und die neuen Mitglieder der erweiterten Schulleitung nach dem Zufallsprinzip (also ausdrücklich nicht nach Unterrichtsfächern) und wird mit Beginn eines jeden neuen Schulhalbjahres angepasst.

Aufgaben der Fachschaftsleiter:

Sie unterstützen den Schulleiter und die Mitglieder der erweiterten Schulleitung u.a. durch Teilnahme an den Unterrichtsbesuchen (Häufigkeit nach Bedarf), Respizienz, Respizienzgespräche und –gutachten. Zweigschulreferendare werden nach wie vor i.d.R. von den Fachbetreuern oder besonders geeigneten Lehrkräften betreut.

Information:

Der Antrag wurde wiederholt mit dem Personalrat diskutiert. Der Elternbeirat wurde informiert. Die Lehrerkonferenz am 23.10.2013 hatte die erweiterte Schulleitung zum Hauptthema. In den Lehrerkonferenzen am 11.2.2014 und 26.2.2014 wurde das überarbeitete Konzept vorgestellt, ebenso die geplante Antragstellung zum 28.2.2014.

Das an die neuen rechtlichen Vorgaben angepasste Konzept wurde mit dem Personalrat besprochen und auf der Lehrerkonferenz am 16.2.2016 vorgestellt.

Zeitlicher Ablauf:

Die Einführung des Konzepts erfolgte mit Beginn des Schuljahrs 2014/15. Die periodische Beurteilung 2014 wurde nach den alten Richtlinien erstellt. Zu der periodischen Beurteilung 2018 und den folgenden leisten die Mitglieder der erweiterten Schulleitung einen Beurteilungsbeitrag.

Das Lehrerraumprinzip am AvH

Mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres 2013/14 führte das AvH das Lehrrerraumprinzip ein. Seitdem sind den meisten Lehrkräften der Schule feste Räume zugeteilt, in denen sie dann von ihren Klassen besucht werden und diese unterrichten. Für die fünften Klassen ändert sich nichts, d.h. sie behalten ihre Klassenzimmer. Nach einem Jahr wurde das Lehrerraumprinzip von Schülern, Eltern und Lehrkräften innerhalb der jeweils zuständigen Gremien evaluiert und entschieden, dass das Lehrerraumprinzip auf Dauer beibehalten wird.


Warum haben wir uns zu dieser Veränderung entschieden?

In den Vereinigten Staaten, in Frankreich oder England hat es dieses Prinzip immer schon gegeben. Seit etwa acht Jahren ist ein Trend an bayerischen Realschulen und Gymnasien festzustellen, der das bisherige Klassenraumprinzip zugunsten eines Lehrerraumprinzips aufgibt. Gespräche mit diversen Lehrkräften, Schulleitern und Schülern (z.B. vom Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt), die ihre positiven Erfahrungen mit dem neuen Prinzip dargestellt haben, haben uns bewogen, 2012 eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, die sich mit Planung und Umsetzung des Lehrerraumprinzips am AvH beschäftigt hat. Über diverse Kanäle haben wir dann Eltern, Schüler und Lehrkräfte über die sehr positiv klingenden Ergebnisse der Arbeitsgruppe informiert und die Umsetzung zum zweiten Halbjahr beschlossen.

Seitdem bestimmte Räume Lehrern fest zugeordnet worden sind, wurden diese Räume häufig individuell liebevoll umgestaltet und so eine motivierendere Lernatmosphäre geschaffen. Wichtige Lehrmaterialien können stets vor Ort sein und müssen nicht erst herbeigeschafft werden, was bis zur Umstellung sehr oft einen Verlust an reiner Unterrichtszeit bedeutete. Elektronische Medien können so programmiert werden, dass sie sofort einsetzbar sind. Da Schüler Klassenzimmer nur betreten können, wenn eine Lehrkraft bereits anwesend ist, sind unsere Klassen praktisch zu keinem Zeitpunkt mehr ohne Aufsicht. Dadurch ergibt sich auch eine Erhöhung der effektiven Unterrichtszeit, da wir vermehrt Doppelstunden in den Stundenplan eingestellt haben. Mit Unterstützung des EB, unseres Fördervereins Humboldtiana und unseres Sachaufwandträgers haben wir unsere Lehrerklassenzimmer sukzessive mit Beamern und Dokumentenkameras sowie stabilem Internetanschluss ausgestattet. 

Sicherlich gab es zunächst einige Umstellungsschwierigkeiten, die wir jedoch inzwischen überwunden haben und natürlich hat dieses neue Prinzip auch Nachteile. Aber wir sind davon überzeugt, dass wir damit eine deutliche Verbesserung der Unterrichtssituation erreichen konnten.

 

Hier weitere Informationen:  http://www.br.de/radio/bayern1/sendungen/mittags-in-mainfranken/humboldt-schweinfurt-lehrerzimmer-100.html

 

Johannes Staab, OStR

Mitglied der erweiterten Schulleitung