Bericht über das Weihnachtskonzert 2023
Das wünscht sich jeder Künstler: ein volles Haus! Nicht erwartet, doch erhofft geschah genau dies beim Weihnachtskonzert des Alexander - von - Humboldt Gymnasiums am 21.12.2023, dem Tag der Wintersonnenwende. Viele Stühle mussten zusätzlich geholt werden, viele Zuschauer standen oder suchten auf den Stufen der Treppen nach einem Blick zur Bühne.
Durch die Licht- und Technikgruppe des Gymnasiums treffend und farbig in Szene gesetzt, gaben alle Musikensembles der Schule ihr Bestes, um ihr Publikum abwechslungsreich auf das Weihnachtsfest einzustimmen.
Den fulminanten Auftakt bildete die JazzImpro des Gymnasiums mit dem Thema der 70er „Batman“ Filme. In weihnachtlicher oder filmisch angepasster Verkleidung mit Baumschmuck und Lichterketten spielten sich die Musiker in einem wilden, vorwärtstreibenden Puls ins Herz der Zuhörer. Im Wechsel von Tutti und Soli bestachen die Musiker, verstärkt durch ein Mitglied der Schulleitung, StDin Sina Höfer, am Saxophon. Mit choreographischen Einlagen wurde es bei „Sleigh Ride“, einem Jazzklassiker von Leroy Anderson, ebenfalls arrangiert vom Leiter OStR Herrn Florian Bieber, heiter, leicht und witzig. Ein vom Weihnachtsmann angetriebener, als Rentier verkleideter Schlagzeuger begleitete die Improvisationen der Mitspieler mit olympiareifen Sprüngen im Timing des Stückes. Die Reise endete ohne Unfälle in einem riesigen Applaus des begeisterten Publikums.
So wie der Weihnachtsmann seine Rentiere liebt, gibt es viele Menschen, die sich an und für Weihnachten einen besonderen Menschen an ihrer Seite wünschen. Für all diese sangen die 30 Kinder des Unterstufenchores mit überschäumendem Einsatz und schönen Stimmen „All I want for Christmas is you“, bekannt geworden durch Mariah Carey. Die jungen Solistinnen und Solisten und der ganze Chor hatten sich intensiv auf den Auftritt vorbereitet und rissen das Publikum mit. Die am Original ausgerichtete, gekonnt arrangierte Klavierbegleitung lag in den sicheren Händen von Elias Kempf, 10. Klasse.
Überaus berührend hatten die KollegInnen Knaup, Pfeffermann und Schömig mit den ukrainischen Schülern der Schule Gedanken zum Weihnachtsfest vorbereitet. Berührende Worte über verlorene und neue Heimat, Krieg und Vertreibung aus dem Frieden, Weihnachten und Wärme verbunden mit dem Lied „Where are you christmas“ von Faith Hill sprachen von den tieferen Schichten des Weihnachtsfestes und wichtigen Haltungen, die es, außer dem großen Geschenkerummel weitergibt. Dafür gab es nachdenklichen und ausdauernden Applaus der vielen Besucher.
Die Geburt des Kindes besangen zum ersten Mal am Abend der Lehrerchor mit dem Renaissancestück „Ein Kindlein ist uns heut gebor´n“ von Jacobs Clemens non Papa. Das durchaus anspruchsvolle polyphone Stück, mit charakteristischen Themen und pulsierenden rhythmisch kontrapunktisch angelegten Passagen begeisterte die Zuhörer. Von der Geburt Jesu erzählte auch das zweite aus der Feder des englischen Vokalkomponisten John Rutter stammende Stück „Angels carol“. In weitspannenden tonal variierenden Melodiebögen, bei denen sich die 4 Chorstimmen abwechseln vollzogen die klangvollen Stimmen des Lehrerchores den betitelten Engelsgesängen nach. Unter der Leitung von Mirja Betzer, der Tochter des Ersatzchorleiters, der am Klavier begleitete, sang sich der Lehrerchor in die Herzen der Zuhörer.
Viel vorgenommen hatte sich das Streichorchester des AvH, verstärkt durch Querflöte, Blockflöte, Gitarren und vier KlavierspielerInnen. Arrangiert von ihrem Leiter OStR Betzer und unterstützt und einstudiert von der engagierten Violinlehrerin Frau Daum gaben die 28 Musikerinnen ihr Bestes mit dem Thema aus Tschaikowskys Ballett „Schwanensee“. Die intensiven Proben und freiwilligen Überstunden im Teamwork der Schüler hatten viel Zeit gekostet. Das Ergebnis konnte sich hören lassen, was die Zuhörer durch ihren langen Applaus zum Ausdruck brachten.
Begleitet von Alumnus Jakob Weid am Klavier, ließ der Mittel - und Oberstufenchor des AvH drei sehr unterschiedliche Chorstücke erklingen: „Cantar“, von Jay Althouse, ein „Alleluja“ in südamerikanischem Gewand, kam sehr beschwingt im Bossa Nova-Rhythmus daher und begeisterte durch seine pulsierenden Melodien. Aus dem Film „Eiskönigin 2“ wurde „Into the unknown“ präsentiert, das ebenfalls sehr schnell und treibend von dem Hin - und Hergerissensein der Heldin erzählt, die von einer unbekannten Stimme gerufen wird. Schnelle und verwobene Passagen wurden sehr präzise, sauber und mitreißend dargeboten. Den entspannten Abschluss bildete der von Michael Bublé bekannt gewordene Song „It´s beginning to look a lot like christmas“. Leicht jazzig und mit warmen Klängen des Chores wurden die Hörer mitgenommen in das heimelige vorfreudige vorweihnachtliche Gefühl.
Die Pause wurde den Gebäck - und Getränke Angeboten der SMV fleißig zugesprochen und zu regem Gedankenaustausch genutzt.
Den ruhigen und besinnlichen Auftakt danach setzten Claudia und Andreas Duft, bekannt auch als „DuDett“ mit dem Titel „The water is wide“. Das Lied sprach mit sanften Tönen des Gesangs, der Gitarre und der Harmonika von Liebe und tiefem Wasser, von Rudern und Unterwegssein in der Liebe zum anderen. Großen Anklang fand die Stimmung dieses Stückes beim Publikum, das mit langem Applaus dankte.
Festlich bewegte, freudige Klänge der „Fanfare Prelude: Adeste Fideles“ von Timothy Johnson mit kräftigen Bläserklängen nahmen die Zuhörer wieder in eine andere Musikwelt mit. Verstärkt durch reichhaltige Percussion mit Röhrenglocken, Becken und Glockenspiel, deutlich hörbarer Piccoloflöte und mit glasklaren Blechbläsern packte das Blasorchester sein Publikum von Anfang an. Den Höhepunkt setzte das Orchester allerdings mit „The Hunchback of Notre Dame“ von Alan Menken, einem spannend durcharrangierten Querschnitt der Musik des Musicals „Der Glöckner von Notre Dame“. Verhalten beginnend, wechselt die Musik durch die vielen Stimmungsschichten der Geschichte: berührend tänzerisch leicht auf der einen Seite, ernst und spannend die dramatischen Ereignisse erzählend, große Röhrenglockenpassagen in Erinnerung an die Kathedrale wechseln mit kriegerisch klingenden Abschnitten der Blechbläser und der Schlagzeuger. Unter der souveränen Leitung von OStR Bieber erklang einmal berührend die Melodie des Songs „Einmal“, hymnisch im „Gott, Deine Kinder“ und fröhlich leicht im „Topsy Turvey“ Song, der in Klängen beschreibt, wie die Welt auf dem Kopf steht. Von tief bewegenden Gefühlen in „Gott helfe den Ausgestoßenen“ bis zum glücklichen Ende mit dem siegesreich klingenden Abschluss der Geschichte, in der nicht Tod und Ausgrenzung die Oberhand gewinnt, sondern gegenseitige Achtung der Menschen, stellten die Musikerinnen und Musiker die ganze Bandbreite überzeugend und mitreißend dar. Mit dankbarem Applaus spendeten die Zuhörer dem Orchester und seinem Leiter ihr verdientes Lob.
Das gemeinsame Schlussstück des offiziellen Programms stammt aus der Feder von Josef Hadar und Mosche Dor. „Evening of Roses“ ein hebräisches Lied der Liebe zweier Menschen, zu dem es auch einen christlichen Text gibt, wurde durch OStR Bieber und OStR Betzer für Chor, Streicher und Bläser arrangiert. Das Solo für Violoncello, mutig von Helene Großmann aus der 6. Klasse gespielt, leitet über ruhige Akkorde der Streicher und Bläser hinüber zum Liebeslied. In Bewegung und zu einer anderen Stimmung führt das Stück durch schnelle Repetitionen und laute Bläserklänge bis zur Frage des Chores nach dem Sinn von Krieg und Hass der Völker. Ein nachdenkliches Solo des Flügelhorns über meditative Klänge des Chores leitet über zum letzten Teil, in dem hymnisch Jesu Leben als Vorbild für die Menschen gepriesen wird. Leise und fragend endet das Stück, den Hörer fragend nach seiner Bereitschaft, die Botschaft der Liebe Jesu selbst zu leben.
OStD Alfen dankte allen Mitwirkenden und fand persönliche Worte des Dankes für jeden der Mitwirkenden Gruppen. Er hatte Rosen für alle Musikerinnen und Musiker dabei und stellte die besondere Leistung der Musikerinnen und Musiker in den Brennpunkt der Aufmerksamkeit. Den Leitern der Ensembles, OStRin Lettowsky, MuLin Daum, OStR Betzer und OStR Bieber wurde auch von Schülerinnen und Schülern der Gruppen Dank gesagt und persönliche Geschenke wurden überreicht. Vor allem die zusätzliche Mitwirkung einzelner Personen und der Moderatoren unter der Leitung von StDin Herfurth, sowie die unabkömmliche Arbeit der Technikgruppe unter der Leitung von StR Zimmermann hob er hervor. Mit dem Motto des Konzertes „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ schloss die Moderation und OStD Alfen entließ die Zuhörer nach der gelungenen Einstimmung auf Weihnachten mit den Worten „Weihnachten kann kommen“.
In das gemeinsame Abschlusslied „Oh du fröhliche“ mit allen Ensembles, auch der Percussiongruppe, stimmten alle Zuhörer und Zuhörer stehend und fröhlich ein.
OStR Thomas Betzer