Weimar
Raus aus der Schule, rein ins Kunst(er)leben: Die Weimar-Fahrt hat eine lange Tradition am AvH. Alljährlich, meist mitten in der Adventszeit, macht sich die gesamte Q11 zusammen mit ihren Kursleitern auf den Weg nach Weimar und wandelt einen Tag lang auf den Spuren der Klassik. Neben einem museumspädagogisch begleiteten Rundgang durch das Goethe-Nationalmuseum oder Schillers Wohnhaus ist eine Themenführung durch die Stadt fester Programmpunkt der Exkursion. Gleichermaßen gestärkt und gebildet zurück in Schweinfurt, erscheinen die Klassiker gleich in neuem Gewand!
Weimar- Fahrt der Q11-Kurse 2023
Nach der zweistündigen Fahrt ging es für alle aus der Q11 endlich in Weimar selbst los. Nach einer kurzen Pause im „Atrium“ liefen wir, die Schülerinnen und Schüler des Kurses D1a, mit unserer Stadtführerin los.
Sie erzählte uns, dass Weimar mit 65.000 Einwohnern zwar nur die viertgrößte Stadt Thüringens, geschichtlich und kulturell aber einer der wichtigsten Orte in ganz Deutschland ist. Hier lebten namhafte Künstler wie Bach, Liszt, Schiller und Goethe - passend zu unserer Lektüre „Faust“.
Wir besuchten zunächst den Park neben der Jakobskirche; hier heiratete Goethe seine langjährige Lebensgefährtin Christiane Vulpius. Auf dem Jakobsfriedhof befindet sich auch ihr Grab sowie Schillers erste Begräbnisstätte.
Anschließend liefen wir zur Stadtkirche St. Peter und Paul, welche das bedeutendste Kirchengebäude der Stadt Weimar darstellt. Das auffälligste in der Kirche war das bemerkenswerte dreiflügelige Altarbild, welches heute als Hauptwerk der sächsisch-thüringischen Kunst des 16. Jhds. gilt.
Nach einer kurzen Mittagspause gingen wir zum Goethe-Schiller- Denkmal, ein bronzenes Doppelstandbild mit der imposanten Statur der deutschen Dichter. Das 1857 eingeweihte Denkmal steht vor dem Deutschen Nationaltheater auf dem Theaterplatz.
Schließlich machten wir uns auf den Weg zu Goethes Wohnhaus am Frauenplan. Im heutigen Museumsteil befindet sich eine Galerie, die sich ausschließlich der Goethezeit widmet. Zu sehen waren umfangreiche Sammlungen mit Gemälden, Grafiken und Büsten des 18. und 19. Jhds., vom Spätbarock über den Klassizismus bis hin zur Romantik und zum Biedermeier.
Zu guter Letzt gingen wir in den Wohnbereich des Goethe-Hauses, welches mit originalen Einrichtungs- und Sammlungsgegenständen ausgestattet ist. Versehen mit einem Audio-Guide, liefen wir durch die 18 verschiedenen Räume. Aufgefallen ist uns zunächst Goethes selbst konzipiertes Treppenhaus; die Treppenstufen waren sehr flach gebaut, und somit kann man ohne Anstrengung die Etagen hochlaufen. Der faszinierendste Raum war sein unverändert gebliebenes Arbeitszimmer, in welchem er Tage und Nächte mit dem Schreiben verbracht hat. Sogar seine Privatbibliothek konnte man bewundern.
Schlussendlich kann man sagen, dass man sich durch die Fahrt nach Weimar die „Weimarer Klassik“ besser vorstellen konnte. Es war interessant, alles mit seinen eigenen Augen zu sehen, anstatt die Aspekte nur im Unterricht zu besprechen. So kann man Goethe sowohl mit schönen Erinnerungen mit seinen Freunden als auch mit dem erlangten Wissen durch die Führung verknüpfen.
Text: Erin Ritter, Q11
Bilder: Emma Hagen und Jule Zschocke, Q11