Theaterbesuch der Klassen 8e und 8d: „Biedermann und die Brandstifter" beeindruckt mit aktueller Botschaft

Im Rahmen des Deutschunterrichts besuchten die Klassen 8e und 8d eine Aufführung von Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter" im evangelischen Gemeindehaus. Im Gegensatz zu vielen anderen Zuschauern im Publikum hatten sie das Drama bereits im Unterricht gelesen und besprochen – ein Vorteil, der ihnen half, die Inszenierung besonders aufmerksam zu verfolgen.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler von der schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers, der die Rolle des Biedermann mit großer Überzeugungskraft verkörperte. Sein verzweifeltes Festhalten an Selbstbetrug und falscher Höflichkeit wurde eindringlich dargestellt – ganz im Sinne Frischs, der mit seiner Parabel aufzeigen wollte, wie gefährlich es ist, drohende Gefahren bewusst zu ignorieren. „Blinder als blind ist der Ängstliche“, heißt es treffend im Stück – eine Warnung, die Biedermann selbst nicht beherzigt.

Auch die zentrale Botschaft des Stücks kam klar zur Geltung: die Warnung vor Gleichgültigkeit und dem Ignorieren extremer Ansichten. Dass diese Thematik heute genauso relevant ist wie zu Frischs Zeiten, fiel vielen auf. Einige bemerkten zudem, dass einzelne Dialoge leicht ergänzt wurden, um die kritische Aussage des Stücks noch deutlicher zu machen – insbesondere die Szene, in der die Brandstifter ihre Pläne fast offenlegen und Biedermann dennoch nicht handelt.

Hier drängt sich ein aktueller Vergleich auf: Auch Donald Trump sagte bereits vor seiner ersten Wahl offen, was er vorhat – sei es der Mauerbau, die Verachtung demokratischer Prinzipien oder die Hetze gegen Minderheiten. Doch viele hielten ihn für einen harmlosen Populisten und schenkten seinen Worten keinen Glauben. Dabei wusste schon Frisch: „Aber nicht alles, was feuert, ist Schicksal, unabwendbar.“ Vieles lässt sich verhindern – wenn man nur rechtzeitig handelt.

Eine Blitzumfrage unter den Schülerinnen und Schülern ergab, dass sich ein Viertel vorstellen könnte, künftig häufiger ins Theater zu gehen – trotz der damit verbundenen Kleiderwahl. Dies zeigt, dass klassische Dramen auch heute noch zum Nachdenken anregen können. Max Frischs Werk ist mehr als nur ein Schulstoff – es bleibt eine hochaktuelle Warnung. „Viel kann vermeiden Vernunft“ – doch nur, wenn man auch bereit ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und wahnsinnige Drohungen nicht einfach als leere Worte abzutun.

Jasmin König

verfasst von J.Staab am